1618 begann der Dreißigjährige Krieg, der auch ein Konfessionskrieg war und 1918 endete der Erste Weltkrieg, den der Historiker Eric Hobsbawm als eine Maschine zur Brutalisierung der Welt bezeichnete.
An diesen Tatsachen, die weniger historisch-interessante, als vielmehr immer noch schmerzlich-aktuelle sind, wollen und können wir in unserer Konzertplangestaltung nicht vorübergehen.
Vor allem das Konzert zum siebzigjährigen Bestehen des Lutherkirchenchores am 23. Juni wird davon geprägt sein und mehr denn je wird es in den musikalischen Veranstaltungen 2018 insgesamt darum gehen, nicht nur gute Musik zu präsentieren und gemeinsam zu hören, sondern durch Musik ins Gespräch und zum Gedankenaustausch zu kommen.
So wird im Herbst in einem Orgelkonzert an junge Komponisten aus Frankreich und England erinnert, die als Opfer der beiden Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts aus ihrem aufblühenden Schaffen gerissen wurden.
Auch in den musikalischen Auszeiten wird ihre Musik eine dominierende Rolle spielen.
In den mit den Veranstaltungen verbundenen Textbeiträgen denken wir besonders an den einhundertsten Geburtstag von Hans Scholl und an den fünfzigsten Todestag von Martin Luther King, zweier aufrechter und unbeugsamer Christen, deren Leben als Beispiel für ein mutig bezeugtes Evangelium nicht vergessen werden darf.
Gerne gebe ich zu, dass hier wiederum keine leichte Kost angeboten und der Hörer weniger unterhalten als vielmehr sehr herausgefordert sein wird.
Wer möchte nicht in Fried’n und Eintracht leben? Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so!
dichtete dazu vor neunzig Jahren Bertolt Brecht.
Dass sich seitdem nicht viel verändert hat, müssen wir zwar zu Kenntnis nehmen, aber wir sollten es nicht hinnehmen, besonders als Christen, denen der Einsatz für den Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ins Stammbuch geschrieben ist.
Insofern: seien Sie dabei, wenn wir in Tönen das „Dona nobis pacem“ beten.