Bislang war es in den meisten Fällen Brauch, muslimische Verstorbene in die ursprünglichen Heimatländer zu überführen und dort zu bestatten. Durch die Gründung des „Friedhofsträgerverein Muslimische Friedhöfe in Wuppertal“ entstand ein Zusammenschluss, der viele muslimische Menschen zutiefst befriedigt. Denn Angehörige wollen ihre Toten in ihrer Nähe wissen und deren Gräber besuchen können.
Wenn es einen Gradmesser für das »Ankommen« der Gastarbeiter und ihrer Nachkommen in Deutschland gibt, dann ist es dieser Wunsch, nicht nur hier zu leben, sondern auch hier auf einem muslimischen Friedhof beerdigt zu werden. Diese Verlagerung der Heimat-Gefühle zeigt die Verwurzelung der vor 60 Jahren Zugewanderten und ihrer Nachkommen in Deutschland.
Mohamed Abodahab, der erste Vorsitzender der Interessensvertretung Wuppertaler Moscheen und zweiter Vorsitzender des Trägervereins muslimischer Friedhöfe Wuppertal e.V., ist Bauingenieur und Imam. Er wird uns vom Selbstverständnis und den Wünschen vieler Muslime erzählen und vom Prozess der Vereinsbildung, den Bedingungen für den Erwerb eines Gräberfeldes und der Entwicklung bis heute berichten.