Taizé ist eine Communauté – eine Brüderschaft – in Burgund, Frankreich. Dort haben wir absolut schlicht gelebt. Wir haben nahe am Gefrierpunkt gezeltet, teilweise ebenso kalt geduscht, dreimal am Tag in der großen Kirche auf dem Boden sitzend gebetet, dreimal am Tag geschwiegen, täglich an Bibeleinführungen teilgenommen, gearbeitet und eine ganz besondere Essensform kennengelernt. Zum Frühstück haben wir ein Baguette mit unseren Händen aufgebohrt und zwei Stücke Schokolade hinein gestopft. Das Mittag- und Abendessen war komplett ‚löffelbar‘. Wir haben also ohne Gabel und Messer gelebt. Unser Trinken bekamen wir in einem Gefäß, das wir ‚Taizé-napf‘ getauft haben – eine Mischung aus Schüssel und Becher mit Griffen.
Und es hat uns richtig gut gefallen!!!
Ganz schnell konnten wir uns in den Rhythmus hineinbegeben. Die Gesänge und Gebete waren sehr schnell selbstverständlich, wurden Heimat und taten uns allen total gut.
Am Ende einer tollen Woche konnten wir am Lichtergottesdienst teilnehmen. Es waren insgesamt 2500 Menschen – hauptsächlich Jugendliche – in Taizé und wir haben uns gemeinsam bei Gebet und Gesang das Osterlicht weitergegeben. Nach einer Woche der gemeinsamen Arbeit und der völlig abgedrehten Spiele in der Freizeit und am Abend (Taizétwister, Ding Dong, Ich töte meinen Elefanten, Kreuzapotheke, Klatschspiele) war das kein Gebet unter Fremden, sondern unter Freunden.
Eine Sache wollen wir Ihnen und Euch auch weitergeben:
Wir verstehen Vieles in der Bibel, im Leben und an Gott nicht. Aber das, was wir nicht verstehen ist nicht das Wichtige. Das, worauf es ankommt, ist das Bisschen, das wir verstehen. Und das war uns nach einer Woche klar: wir haben Hände, Füße und Münder mit denen wir Gutes tun können. Eine junge Dame möchte Netflix abschaffen, um mehr Zeit zum Bibellesen zu haben, ein junger Mann möchte sein Geld in Zukunft bei einer nachhaltigen Bank anlegen, eine Jugendgruppe möchte gebrauchte Sachen verkaufen und damit etwas gegen Konsum unternehmen.
Und was möchten Sie / möchtest Du heute tun? Denn das wurde deutlich: die junge Generation hat keine Lust auf eine Welt der Ausbeutung, des Hungers und Krieges.
Unsere Truppe hat auch direkt etwas unternommen. Mit 8 hingefahren, mit 9 zurück. Ein junger Amerikaner wusste nicht, wie er weiterreisen sollte. Wir haben ihn mitgenommen und eine Familie hat ihn prompt mit nach Hause genommen, ihn zum Essen und für die Übernachtung eingeladen.
Einige O-Töne von Anna, Ben, Claudia, Marieke, Malina, Melina, Sebastian, Victoria und Zac:
Taizé ist…
- für mich ein Abenteuer voller Freude, Gemeinschaft, Zusammenhalt. Es lohnt sich, sich auf dieses Erlebnis einzulassen. Wir hatten extrem viel Spaß. Am meisten hat mich fasziniert, dass man eine so starke Verbindung zu Gott spürt. Vor allem in den täglichen Gebeten und Gesängen, aber auch in der Stille.
- Liebe zwischen fremden Menschen
- minimalistisch
- trinken aus Näpfen
- Gemeinschaft
- Schokolade zum Frühstück
- neue Menschen kennenzulernen und sofort ins Herz zu schließen. Unbekannt und dennoch vertraut.
- herzlich
- eine Reise wert
- Wenn aus Fremden Freunde werden
- Ein Abenteuer mit vielen lustigen, tollen, besonderen, nachdenklichen und einzigartigen Menschen.
- beten, danken und singen
- Besinnung auf die wichtigen Dinge im Leben
- ein Ort, an den ich bald wieder reisen möchte
- reden über Gott in die Welt
- Kirche auf dem Teppichboden
- längst noch nicht vorbei! Es hat gerade angefangen und sollte bei uns weitergehen!
Ps: Vielen Dank an den Förderverein für die christliche Kinder- und Jugendarbeit „Charismi“ für die finanzielle Unterstützung!!!